Schielen (Strabismus/Heterotropie)

Beim Schielen („Strabismus“ oder „Heterotropie“) unterscheidet man in das „latente Schielen“, die Heterophorie, und das sichtbare oder manifeste Schielen, den Strabismus, der angeboren oder erworben sein kann.
Die Heterophorie kann in den meisten Fällen problemlos mittels motorischer und/oder sensorischer Fusion von den Betroffenen selbst kompensiert werden. Die Störung des beidäugigen Sehens schränkt die visuelle Qualität und das subjektiv wahrgenommene Wohlbefinden der Betroffenen ein. Daher versuchen wir Ihnen oder Ihrem Kind „ein gutes und anstrengungsfreies Sehen“ zu ermöglichen. Häufig sind visuell bedingte Anstrengungsbeschwerden (sog. asthenopische Beschwerden) die typischen Symptome einer Heterophorie. Sie können auf den Selbstausgleich zurückgeführt werden. Bei einem Strabismus liegt die Ursache in einem Stellungsfehler der Augen, der sich auch während des natürlichen Sehens bemerkbar macht. Ein Auge befindet sich dabei in einer Schielstellung, das andere Auge dagegen fixiert.
Hier unterscheiden wir

  • das angeborene Schielen, das üblicherweise während der ersten Lebenswochen oder -monate erkennbar ist und bei den betroffenen Kindern in den seltensten Fällen ein normales beidäugiges Sehen ermöglicht.
  • das erworbene Schiele. Es tritt meistens zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr auf. Die Aussichten auf eine erfolgreiche Therapie sind in diesem Fall deutlich besser, da die beidäugigen Sehfunktionen bereits zuvor erlernt wurden.

Amblyopie

Das Sehen wird erlernt. Daher sind frühkindliche Sehfehler und Störungen des beidäugigen Sehens oft in einer Sehschwäche zu erkennen, die entwicklungsbedingt oder funktionell ist. Von der sog. Amblyopie sind ca. 2–3 Prozent der Bevölkerung betroffen. Um eine Manifestierung zu vermeiden, sind ein frühes Erkennen und eine entsprechende Therapie sehr wichtig. Daher sind auch Amblyopie-Screenings bei Klein- und Vorschulkindern ausgesprochen wichtig.

Prüfung des beidäugigen Sehens

Mit den Geräten unserer Optometrie wird auf Basis unserer biomedizinischen Ausbildung eine präzise Analyse des monokularen und binokularen Sehens möglich gemacht. Die Folgeverfahren können dann unterschiedlich sein: Bei frühkindlichen Schielfehlern verweisen wir den/die junge/n Patienten/in üblicherweise an einen Strabologen mit Erfahrung in der Kinderophthalmologie. Auch die Weiterleitung an eine neuroophthalmologische Einrichtung kann dann sinnvoll sein. Latente Störungen des Binokularsehens (Heterophorien) können wir meistens bei uns korrigieren, da die Feststellung von Störungen im Binokularsehen und deren Korrektion fester Bestandteil unserer Kompetenz sind.